Schokoladenvergiftung bei Hunden: Mythos oder Realität?
Autor: Luana Battaglia und Stefanie Stobbe | Lesezeit: 4 min
Realität! Ja, Schokolade ist tatsächlich giftig für Hunde und kann katastrophale Folgen für ihre Gesundheit haben oder sogar ihr Leben gefährden. Daher sollte sie ihnen auf keinen Fall, auch nicht in kleinen Mengen, angeboten werden.
Schokolade ist in ihren verschiedenen Formen sowohl für Menschen als auch für Hunde sehr aromatisch. Aufgrund des starken Geruchssinns von Hunden besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Haustier Ihre Valentinstags- oder Ostergeschenke schnell entdeckt und beschließt, sie vom Tisch oder aus dem Vorratsschrank zu stehlen. Bewahren Sie daher alles, was Schokolade enthält, außerhalb der Reichweite Ihres Hundes auf!
Warum ist Schokolade für Hunde giftig?
Schokolade enthält zwei ähnliche Chemikalien, die von Hunden nicht gut verstoffwechselt werden können: Theobromin und Koffein. Dies bedeutet, dass die stimulierende Wirkung dieser beiden Substanzen im Vergleich zum Menschen viel stärker ist und auch länger im Kreislauf des Hundes anhält.
Koffein kommt auch in anderen Quellen wie Kaffee, Tees, Kräuterheilmitteln, Diätpillen und anderen Genussmitteln vor, deshalb sind diese auch giftig für Hunde.
Wie viel Schokolade macht meinen Hund krank ?
Welche Mengen Schokolade eine Vergiftung verursacht, hängt von der Schokoladensorte und der verzehrten Menge ab. Generell gilt: Je dunkler die Schokolade, desto höher ist die Theobromin Konzentration und desto giftiger ist sie für den Hund. Auch das Gewicht des Tieres hat Einfluss auf die Berechnung des Vergiftungsrisikos, z.B. 10 g dunkle Schokolade sind für einen 5 kg Yorkshire Terrier gefährlicher als für eine 50 kg Deutsche Dogge.
Auch wenn es im Internet kostenlose Schokoladen Toxizität Rechner für Hunde gibt, empfehlen wir Ihnen, sofort den Tierarzt Ihres Vertrauens oder einen Notdienst wie unseren in der Tierarztpraxis Bärenwiese anzurufen, wenn Sie bemerken, dass Ihr Haustier Schokolade gefressen hat. So vermeiden Sie Fehleinschätzungen und erhalten die richtige Beratung, um zu verhindern, dass das Tier bereits die ersten Symptome entwickelt.
Es ist erwähnenswert, dass einige Tiere möglicherweise nicht mit der aufgenommenen Menge an Theobromin oder Koffein Probleme haben, sondern mit anderen in der Schokolade enthaltenen Bestandteilen wie Zucker und Fetten. Diese können beispielsweise eine Pankreatitis auslösen oder einen bereits bestehenden Diabetes verschlimmern.
Anzeichen und Symptome
Klinische Anzeichen einer Schokoladenvergiftung treten normalerweise innerhalb von 6–12 Stunden nach der Aufnahme auf und können je nach verzehrter Menge tagelang anhalten. Die häufigsten Symptome sind:
- Erbrechen und Durchfall
- erhöhter Durst und übermäßiges Wasserlassen
- Unruhe und Keuchen
- hohe Herzfrequenz
In schweren Fällen kann es bei Hunden auch zu Muskelzittern, Krampfanfällen und Herzversagen kommen. Bitte warten Sie nicht, bis sich die Anzeichen zeigen, da die Behandlung erschwert wird, sobald sie aufgetreten sind!
Wie behandelt man eine Schokoladenvergiftung?
Die Behandlung einer Schokoladenvergiftung hängt von verschiedenen Faktoren ab und besteht darin, die weitere Aufnahme der toxischen Substanzen zu verhindern. Hierzu setzt der Tierarzt in der Regel spezielle Medikamente ein, um das Erbrechen herbeizuführen, und beginnt eine orale Therapie mit Aktivkohle, die ggf. noch einige Tage fortgesetzt werden muss.
In schweren Fällen kann eine stationäre Aufnahme des Tieres zur Überwachung, intravenösen Flüssigkeitstherapie und symptomatischen Behandlung empfohlen werden.
Vergiftete Hunde erholen sich in der Regel gut, wenn sie so schnell wie möglich alle notwendigen Behandlungen erhalten.
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